Die Dimension des Heiligen zurückgewinnen

von Josef Pieper
herausgegeben und eingeleitet von Berthold Wald

 

Es geht hier weder um eine Abwertung oder gar Verächtlichmachung des Weltlich-Profanen, noch um eine Aufspaltung der Wirklichkeit in einen vermeintlich unheiligen und einen demgegenüber allein Gott geweihten Bereich. Wohl allerdings soll etwas vom Vergessenwerden Bedrohtes in der Erinnerung des Menschen festgehalten werden: dass nämlich in dieser uns als Lebensraum zugewiesenen Welt nicht nur die Beschaffung des täglichen Bedarfs ein selbstverständliches Recht besitzt; nicht nur der Markt, die Wirtschaft, die wissenschaftliche Erforschung und Nutzung der Natur; dass es vielmehr mitten drin, auch etwas im äußersten Sinne Unalltägliches gibt: das «Zelt Gottes» unter den Menschen, das Heiligtum, worin, abgegrenzt gegen den lauten Werktag, die leibhaftige Gegenwart des Mensch gewordenen Ewigen Logos verehrt und gefeiert wird.

 

 

 

Über den Autor:

Josef Pieper,  geb. 1904 in Elte/Westfalen, gest. 1997 in Münster. Studium der Philosophie, Rechtswissenschaften und Soziologie in Berlin und Münster. 1928 Dr. phil. an der Universität Münster: Die ontische Grundlegung des Sittlichen nach Thomas von Aquin (später u.d.T.: Die Wirklichkeit und das Gute). 1946 Habilitation an der Universität Münster: Wahrheit der Dinge. Eine Untersuchung zur Anthropologie des Hochmittelalters. 1950 bis 1972 Professor für Philosophische Anthropologie an der Universität Münster. Autor von über 80 Büchern, die in 15 Sprachen übersetzt wurden und ihn unter den Philosophen des 20. Jahrhunderts zum international meistgelesenen deutschen Autor machten. Mitglied mehrerer Akademien. Zahlreiche Preise und Ehrungen, darunter der internationale Balzan-Preis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Geisteswissenschaften.

 

 

 

 

Format 11,5 x 19 cm

Softcover, 256 Seiten

1. Auflage 2021

Johannes Verlag Einsiedeln

ISBN 978-3-89411-457-2


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